- Maria Theresia
Maria Theresia, deutsche Kaiserin, Königin von Ungarn und Böhmen, Erzherzogin von Österreich, geb. 13. Mai 1717 zu Wien, Tochter Kaiser Karls VI., durch die Pragmatische Sanktion zur Thronfolgerin bestimmt, vermählte sich 12. Febr. 1736 mit Franz Stephan (s. Franz I.) von Lothringen, bestieg 20. Okt. 1740 den Thron der österr. Erblande, verlor durch den Österreichischen Erbfolgekrieg (s.d.) und die Schlesischen Kriege (s.d.) Schlesien und Glatz sowie die Hzgt. Parma, Piacenza und Guastalla und konnte dieselben auch im Siebenjährigen Kriege (s.d.) nicht wiedergewinnen. Nach dem Tode ihres Gemahls (18. Aug. 1765) nahm sie ihren ältesten Sohn Joseph II. als Mitregenten an; erwarb bei der ersten Teilung Polens (1772) Galizien, von der Türkei (1775) die Bukowina, im Frieden zu Teschen (13. Mai 1779) den Innkreis. Im Innern kräftigte sie die Macht des Staates im Sinne der Einheit, besserte die Verwaltung, das Unterrichtswesen und die Rechtspflege, hob die Leibeigenschaft in den deutschen Provinzen auf und beschränkte die Frondienste, gest. 29. Nov. 1780. – Vgl. Arneth (10 Bde., 1863-79 u. 1888); Korrespondenz mit Joseph II. (3 Bde., 1867); Briefe an ihre Kinder und Freunde (4 Bde., 1881), Wolf und Zwiedineck-Südenhorst (1884 u. 1905), de Villermont (franz., 2 Bde., 1895).
http://www.zeno.org/Brockhaus-1911. 1911.